Hauptentwurf

Hauptentwurf

  • Weiterentwicklung des Vorentwurfs
  • Generalpläne
  • 3D-Modell außen / innen
  • Linienpläne
  • Segel-und Riggplan
  • Kiel und Ruder
  • Einrichtungspläne
  • Berechnungen (Stabilität, Gewichtsrechnung, usw.)

Der Hauptentwurf baut auf dem Vorentwurf auf. Der vorläufige Planungsstand wird zur baubaren Reife weiterentwickelt.

Neben der Erstellung eines kompletten 3D-Modells außen / innen gehören auch sämtliche Entwurfszeichnungen, die endgültigen Generalpläne sowie hydrostatische und hydrodynamische Berechnungen und die CE-Konformität des Entwurfs zu den Aufgaben des Hauptentwurfs.

Anhand des 3D-Modells werden nicht nur die Rumpflinien verfeinert. Hierbei können, besonders bei Motoryachten, sogenannte CFD-Berechnungen (Computergestützte Strömungssimulationen) helfen, das Fahrverhalten und die Geschwindigkeit zu steigern und den Verbrauch zu senken.

Auch die übrigen Außenflächen werden im 3D-Raum zum Teil bis ins letzte Detail geplant und optimiert.

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Für die Kunststoff-Serienfertigung beinhaltet das jedes noch so kleine Detail, wie es später in der Produktionsform enthalten sein wird. Dies ist besonders bei den heutigen, komplexen Decksformen mit der Vielzahl an Rezessen und Montagehilfen notwendig.

So können die 3D-Daten direkt benutzt werden, um das Urmodell zu fräsen, von dem dann die Produktionsform abgenommen wird. Das verkürzt die kritische „time to market”, indem die Entwicklungsarbeit von der Werkstatt in das Konstruktionsbüro verlagert wird. Außerdem sichern gefräste Urmodelle die Maßhaltigkeit, mit der eine moderne CAD/CAM gestützte Werftfertigung erst möglich wird.

Für den Einzelbau muß man nicht so weit ins Detail gehen. Trotzdem helfen 3D-Ansichten und Visualisierungen / Renderings bei der Vorstellung des späteren Produktes enorm. Außerdem werden sämtliche Quer- und Längsschnitte für die Baupläne von diesem 3D-Modell abgenommen.

Dazu werden je nach Projekt nicht nur die Außenflächen, sondern bei Bedarf auch sämtliche Innenbauteile der Struktur oder die Einrichtung in Modulbauweise 3D geplant. Eine solche Einrichtung kann dann bei beliebigen modernen Tischlereien gefräst und in Modulen ans Boot geliefert werden.

Besonders für Motoryachten sind sog. CFD-Berechnungen (Computational Fluid Dynamics = Computergestützte Strömungssimulation) essentiell. Mit diesen aufwändigen Berechnungen kann das Wellenbild und der Widerstand des Rumpfes optimiert werden. Die Yacht fährt schneller und wirtschaftlicher.

Eine genaue Gewichtsrechnung – bei der jedes ins Boot eingebaute Teil mit Gewicht und Schwerpunktlage erfasst wird – ist eine Fleißarbeit, aber ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Hier wird abgeglichen, ob die Gewichtssituation zur Auftriebssituation der Rumpflinien paßt. Die Yacht würde sonst falsch schwimmen und nur mäßige Leistung bringen.

Die genaue Planung des Segel- und Riggplanes und der Unterwasser-Aanhänge Kiel und Ruder sind ein weiterer Schritt. Zusammen mit den Ergebnissen der Gewichtsrechnung kann daraus die Stabilität der Yacht errechnet und mit den Vorgaben z. B. der CE-Kategorie oder der Klassifikationsgesellschaft verglichen werden. Bei Bedarf kann noch vor Baubeginn rechtzeitig eingegriffen und Entwurf oder Konstruktion entsprechend angepaßt werden.

Der erfahrene Yachtdesigner sieht in diesem Stadium an den Daten und Zahlen, wo Optimierungspotential besteht. In einer weiteren Schleife wird er entsprechende Änderungen an Rumpflinien, Gewichtsverteilung, Kielgewicht oder Segelplan anbringen, um bessere Leistungen oder ein harmonisches Fahrverhalten zu erzielen.

Der Hauptentwurf ist also kein linearer Weg, sondern beginnt in Schleifenform solange von vorne, bis alle Punkte des Entwurfes harmonisch zusammenpassen.

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