Refit

Unter dem Begriff „Refit” versteht man die Wiederauferstehung älterer Yachten – vergleichbar mit der Restaurierung automobiler Old- und Youngtimer. Es geht also um einen ganzheitlichen Ansatz und um die Erhaltung für die nächste Generation. Somit hebt sich ein Refit im Umfang, den Kosten, aber auch vom Endergebnis deutlich von einer Reparatur ab. Es ist vielmehr als Alternative zum Neukauf zu sehen und spielt realistisch betrachtet auch fast in einer ähnlichen Preisliga.

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Ob sich ein Refit lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Zunächst natürlich von der Frage, ob ein altes Boot als erhaltswert einzustufen ist. Es gibt ja Exemplare, die mit dem Alter nichts an Eleganz und Ausstrahlung verlieren, und wenn dann seinerzeit noch eine gute Werft oder ein bekannter Designer verantwortlich zeichnete, schadet das sicher nicht.  Solche Yachten werden erst zu Modern-Classics und dann zu Klassikern. Sie durch Pflege oder Refit zu erhalten, ist auch eine kulturhistorische Aufgabe.

Bei der Frage nach dem Erhaltenswert spielen zweifellos auch sentimentale Aspekte eine große Rolle. Da ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und die technische Substanz des Bootes möglichst objektiv zu beurteilen. Denn trotz aller Emotionen soll das Projekt ja auch eine gewisse wirtschaftliche Sinnhaftigkeit behalten.

Hier kommt der Yachtkonstrukteur als Fachmann ins Spiel, der die Yacht zusammen mit Bootsbauern und anderen Experten substantiell begutachtet und bewertet und so den ungefähren Umfang des Refit mit dem Eigner festlegen kann.

Oft müssen strukturelle Bereiche repariert oder sogar komplett neu gebaut werden. Hierfür erstellt Yachtdesign v. Ahlen die entsprechenden Berechnungen und Baupläne und unterstützt in der Findung einer sinnvollen Reparaturstrategie.

Ein Refit bietet auch die Chance, die Yacht nicht zwingend originalgetreu ("werkgetreu") wieder aufzubauen, sondern behutsam zu modernisieren und zu verbessern. Hier werden zunächst vorhandene Pläne digitalisiert oder die Yacht vermessen. Dann können Vorschläge gemacht werden z. B. für Veränderungen des Interieurdesigns, der Beschläge oder für ein „fauler” zu bedienendes Rigg.

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Referenzobjekte

J/39 „YES”. Refit / Neubau 2012-2015. Planung und Bauaufsicht: komplette Strukturberechnung und Baupläne für einen Neubau „Boot im Boot” in GFK-Sandwich-Bauweise, neue Bodengruppe, neue Sandwichschotten, komplett neu geplante moderne Einrichtung in Modulbauweise, neuer Beschlägeplan, neuer Riggplan ohne Backstagen mit außen liegenden Püttingen.

41ft. Seekreuzer „Oromocto”. 1970 bei De Dood in Bremen nach Plänen von Gerhard Gilgenast gebaut. Seitdem in Familienbesitz in dritter Generation. Umfangreiches Refit 2018-2020 bei Yachtbau Janssen & Renkhoff in Kappeln. Planung und Baubetreuung: Gewichtsreduktion um ca. 500 kg durch modernen Edelstahlkiel mit Ballastbombe, neue Bodenwrangen, Püttingspanten, Längsspanten, Innenkiel mit Kielschwein. Modern-klassische Inneneinrichtung in hellerer Farbgebung mit modernem Beleuchtungskonzept. Größere Pantry und neuer WC-Raum.

Dehlya 25. Sehr umfangreiches Refit Projekt des Segelmagazins „YACHT” 2017-2019, bei dem viele namhafte Firmen mitgearbeitet haben. Gezeigt werden sollte, was als Ergebnis möglich ist, wenn es keine wirtschaftliche Grenze gibt.

Durch Yachtdesign v. Ahlen wurde der Entwurf im Dialog mit der „YACHT”-Redaktion überarbeitet und modernisiert. So wurde eine neue, an modernere (Dehler-) Yachten angelehnte Fensterlinie entworfen, mehrere Vorschläge der Farbgestaltung ausgearbeitet, sowie ein neues Rigg konstruiert. Bei weiteren technischen Details stand das Büro beratend zur Seite.

Das Ergebnis kann in Ausgabe 2/2020 des Magazins „YACHT” bewundert werden.